TCM in Deutschland und auf dieser Website Es gibt in Deutschland zahlreiche Institutionen und Gesellschaften, die sich teils pragmatisch, teils mit quasi-religiöser Inbrunst – und fast immer weitgehend kritiklos – mit der TCM beschäftigen. Dazu gehören in erster Linie die großen Akupunkturgesellschaften, etwa die "Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur" DÄGfA. Auch die von Manfred Porkert gegründete SMS (die sich heute “Internationale Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin” nennt, aber immer noch unter der schrecklichen lateinischen Terminologie laboriert, die Porkert einegführt hatte) gehört dazu, ebenso die Jahreskongresse der AGTCM in Rothenburg ob der Tauber.
Manche Freunde der chinesischen Medizin tun so, als sei diese der modernen Medizin prinzipiell gleichwertig, in manchen Aspekten gar überlegen. Natürlich hören die chinesischen TCM-Funktionäre das mit Freuden. Zum einen schmeichelt es ihrem (in China) angeknacksten Selbstbewusstsein. Zum andern fördert es ihre Geschäft mit Kursen sowie dem Heilkräuterexport. Von den chinesischen Funktionären wird man daher - ebenso wie von den chinesischen TCM-Ärzten , die in den Westen kommen - nie ein kritisches Wort zur TCM hören. Denen geht es ums Geschäft. Den deutschen Fachgesellschaften auch. Dieser Website jedoch geht es um kritische Differenzierung und um Erkenntnis. Wir sehen in der TCM ein Konglomerat von teils wertvollen Erkenntnissen und teils wertvollen, teils dubiosen theoretischen Erklärungsmodellen. Beides zu differenzieren, müsste eigentlich - wenn sich schon die Fachgesellschaften davor drücken - Aufgabe von Lehrstühlen zur komplementären Medizin wie dem von Gustav Dobos in Essen, von Claudia Witt in Berlin oder von Harald Walach in Frankfurt/Oder sein. Doch auch von diesen hört man zwar intern und auf Kongressen gelegentlich kritische Anmerkungen, findet jedoch in der Öffentlichkeit nur wenig klare und rationale Stellungnahmen.
Mehr zur Situation der TCM im Westen finden Sie auf den Seiten: Der Fall Soulié de Morant.
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